Haarausfall Diagnose - Untersuchungsmethoden

Haarausfall Diagnosemethoden

Inzwischen gibt es eine Reihe von Methoden, um einen Haarausfall feststellen zu können. Denn nicht immer bedeutet ein vermehrter Haarverlust auch automatisch ein Haarausfall. Darüber hinaus hängt es auch von der angewendeten Methode ab. Allgemein spricht man vom Haarausfall, wenn mehr als 100 Haare pro Tag auf Dauer ausfallen. Um es genauer feststellen zu können sind folgende Methoden vorhanden.

Zähltest

Der Zähltest ist wohl die einfachste Methode, um einen Haarausfall feststellen zu können. Denn es sind dafür keine speziellen Geräte erforderlich. Beim Zähltest werden bpsw. alle ausfallenden Haare innerhalb einer Zeitspanne (etwa 10 Tage) täglich gezählt. So kann man alle gezählten Haare zusammen addieren und durch die Zähltage teilen. Im Ergebnis bekommt man einen Durchschnittswert. Kommt man nun auf mehr als hundert ausgefallene Haare pro Tag, so kann man davon ausgehen, dass ein Haarausfall vorliegt. In solchen Fällen ist ein Besuch eines Facharztes empfehlenswert, um sich über weitere Vorgehen beraten zu lassen.

Da der Zähltest eine sehr einfach durchzuführende Methode ist, kann jeder diese Methode zuhause durchführen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man diesen Test auch in gewissen Abständen profilaktisch durchführen sollte, um bspw. den eventuell aufgetretenen Haarausfall rechtzeitig zu erkennen.

Zupftest

Eine weitere einfache Methode, die bei vielen Ärzten als erstes durchgeführt wird, ist der sogenannte Zupftest. Dabei zupft der untersuchende Facharzt an einem Haarbüscheln vorsichtig und testen, ob diese sich leicht lösen. Hierbei wird vor allem getestet, ob die sich zu lösende Haare leicht und in größeren Mengen ablösen. Da bei diesem Test vorwiegend nur nicht mehr fest verwachsene Haare gezogen werden, ist dieser Test für beinahe alle Patienten schmerzfrei. Dieser Test liefert dem untersuchenden Arzt vielmehr erste Eindrücke über den Zustand der Haare. Konktrete Ergebnisse oder gar einen genauen Zustand über Haare kann man allerdings mit diesem Test nicht feststellen.

Dermatoskopie

Die Dermatoskopie ist eine weitere und relativ leicht durchzuführende Methode, um den Haarausfall zu untersuchen. Auch diese Methode wird nur durch Fachärzte (z.B. Hautarzt) durchgeführt. Dabei wird mit einem speziellen „Mikroskop“ die Kopfhaut untersucht. Dank der hundertfachen Vergrößerung bekommt man ein konkreteres Bild über den Gesundheitszustand von Haaren und der Kopfhaut. Häufig wird diese Methode bei verschiedenen vernarbenden Haarausfallarten (u.a. Lichen Planopilaris) zur näheren Feststellung angewendet.

Trichogramm

Das Trichogramm ist einer der am häufigsten angewendeten Untersuchsmethoden, um den Gesundheitszustand von Haarwurzeln herauszufinden. Da die Haarwurzeln essentielle Aufgaben beim Haarwachstum übernehmen, ist es in der Regel wichtig herauszufinden, wie das Haarwachstum bei untersuchenden Person funktioniert und ob die Haarwachstumsphasen korrekt verlaufen.

Bei dieser Methode werden etwa 50-100 Haaren von betroffenen Patienten mit Wurzeln ausgezupft, was bei Patienten sehr schmerzlich empfunden werden kann. Hierbei werden Haare nicht nur aus lichtwerdenden Kopfarealen herausgenommen, sondern auch aus hinteren Kopfbereichen, um den Haarwurzelzustand vergleichen zu können. So wird durch die mikrospische Analyse von Haarwurzeln erkannt, wie sich die Wachstumsphase von Haaren entwickelt und ob eventuell Störungen beim Haarwachstum vorliegen. Es muss jedoch auch nicht unerwäht bleiben, dass auch diese Methode nicht 100% zuverlässig ist. Aus diesem Grund kann man nicht immer einen Haarausfall durch Trichogramm exakt bestimmen. Deshalb sollte man im Zweifelsfall andere Methoden immer in Betracht ziehen.

TrichoScan

TrichoScan ist der oben beschriebenen Methode in einigen Punkten sehr ähnlich, allerdings verlauft der Test für Patienten absolut schmerzfrei, da dabei keine Haarwurzeln ausgezupft werden müssen. Dank TrichoScan-Methode wird die eigentliche Untersuchung direkt am Kopf durchgeführt. Zunächst werden Haare in einem kleinen Areal am Kopf (ca. 2cm) bis auf wenige Millimeter gekürzt und anschließend werden Haardichte und Wachstumsverhalten (anagen/katagen) der Haare in diesem Areal analysiert und mit hoher Auflösung fotografiert. Nach wenigen Tagen (ca.3 Tage) wird dieser Kopfbereich erneut untersucht. Dabei werden Haare in dem vorbereitet Areal mit einer speziellen Farbe gefärbt und erneut fotografiert. Im Anschluss werden die neuen Daten mit ersten Daten verglichen und computerunterstützt analysiert. Dadurch wird das Haarwachstumsverhältnis zu Haarausfallverhältnis genauer untersucht und das Anagen- und Telogen - Ratio erstellt.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Haare während der Untersuchungsphase nicht gewaschen werden dürfen, um realistische Ergebnisse zu erreichen. Denn bei Haarwäsche kann es vorkommen, dass in der Telogenphase befindlichen Haare ausgewaschen werden und dadurch die Testergebnisse von TrichoScan verfälschen können.

©naypong/fredigitalphotos